Heim in mir - Peru, Pachamama und der Ruf des Kondors
In Peru, im Land der Anden, durfte ich dieses Heim neu erfahren. Ich durfte fühlen, wie Pachamama (Mutter Erde) in ihrer Fülle und Kraft uns nährt, trägt und verbindet. Besonders im August, wenn sie im heiligen Fest geehrt wird, wird diese Dankbarkeit lebendig:
Für die Erde als lebendigen Körper, der uns alles schenkt, was wir zum Leben brauchen.
Im Despacho, in der Geste der Dankbarkeit, bewegte sich eine Spirale von Mutter Erde durch mein Herz und war in meinem ganzen Sein spürbar. Ich schwang im Rhythmus der Mutter Erde, in tiefer Verbundenheit. Jeder Berg, jeder Fluss, jedes Tal war Teil dieser lebendigen Einheit. In diesem wunderschönen Moment spürte ich,
die Erde ist ein Körper, und wir sind Zellen in ihr – Teil ihrer Lebendigkeit, Teil ihres Atems.
Doch die Verbindung reicht weiter. Bereits die Inka wussten, dass es nicht nur die Erde ist, die uns trägt, sondern auch die Sonne, die Sterne, das ganze Universum. Sie verbanden sich nach oben und erinnerten daran, dass wahre Ganzheit erst entsteht, wenn Himmel und Erde ineinanderfliessen. Diese Achse habe auch ich in Peru gespürt; verwurzelt in Mutter Erde, geöffnet zum Licht.
Und dort, noch vor dieser Erfahrung, begegnete mir der Kondor. Wahrhaftig und kraftvoll erschien er mir im Colca Canyon, als Bote, als Erinnerung. Der Kondor trägt den Blick hinaus über die Grenzen des Nahen, hin zum Ganzen. Er erinnert daran, dass wir uns erheben dürfen, dass wir uns verbinden dürfen – untereinander, mit der Erde, mit den Planeten, mit dem Universum und nicht zuletzt mit der Menschlichkeit.

Diese Reise war für mich ein Erleben in einer dichteren, irdischeren Ebene als zuvor. Wo ich einst in den höheren Lichtgittern und Ebenen wirkte, geschieht es nun direkter, planetarischer. Die Erde selbst ruft, doch gleichzeitig ist es ein Wirken in einer neuen Frequenz. Die alte Erde ist nicht mehr die, die wir kannten. Die neue Erde ist längst aufgestiegen, hat sich gelöst aus den alten Schichten. Und wir sind eingeladen, uns mit ihrem Feld zu verbinden, einem Feld aus golden-weissem Licht, klar, rein, getragen von Liebe.
Dies ist der Ruf, den auch die Herzenstür trägt: Ein Raum, in dem Du Dich erinnern darfst. Ein Ort, an dem die Brücke sichtbar wird – zwischen Deinem Herzen, der Erde und dem was ist.

Spüre einen Moment lang den Puls der Erde unter Deinen Füssen. Erinnere Dich: Sie ist ein lebendiger Körper, und Du bist Teil von ihr. Atme, und spüre zugleich den Himmel, der sich über Dir öffnet - Du bist verbunden. Stelle Dir vor, wie sich diese Verbindung von oben und unten in Deinem Herzen vereint.Nicole Hausmann